Die Waldkapelle
Tief drin im Wald an lauschiger Stelle
fern von des Lebens Hast und Lärm,
steht einsam eine Waldkapelle
zu Ehren der Mutter unseres Herrn.
Hell ihre weißen Wände blinken
weit durch des Waldes tiefes Grün
wie mütterlich die schlanken Fichten
die Äste breiten drüber hin.
Von fern verträumt die Vöglein singen
ein Häslein - lautlos naht's heran lauscht still, huscht fort in munteren Sprüngen
der Wald hält seinen Atem an.
Durchs grüne Zweigendach der Fichten gedämpft fällt goldner Sonnenschein hüllt die Kapelle versonnen spielend in Licht und Schatten traulich ein.
Und drin im kleinen engen Raume
in heilig Dunkel eingehüllt
grüßt mild vom schlichten Holzaltare
der Gottesmutter Gnadebild.
Die Bank sich schlicht zu Füßen schmiegt und lädt zur süßen Ruhe ein wer immer müd sich hierher verirrt, dies Weilchen darf geborgen sein.
So träumt die schlichte Waldkapelle
tagaus, tagein durch viele Jahr
wie oft schenke Ruhe sie einer Seele?
Das macht sie keinem offenbar.